Optische Aktivität

Da Enantiomere zueinander sehr ähnlich sind, stimmen sie in den meisten physikalischen Eigenschaften miteinander überein. Das macht es sehr schwierig sie zu unterscheiden. Eine Ausnahme hiervor ist jedoch die Wechselwirkung des jeweiligen Enantiomers mit polarisierten Licht. Strahlt man linear polarisiertes Licht auf eine Probe eines Enantiomers, so wird die Schwingungsebene von dem Enantiomer gedreht. Der Drehwinkel ist des weiteren noch abhängig von der Konzentration und der Länge des Weges, den das Licht durch die Probe zurücklegen muss. Dabei dreht eines der Enantiomere nach rechts und wird demnach (willkürlich) (+)-Enantiomer genannt; eines der Enantiomere dreht nach links und wird (-)-Enantiomer genannt.

Die optische Drehung $\alpha$ wird wie folgt angegeben:


\begin{displaymath}\left[\alpha\right]^{\vartheta}_{\lambda}=\frac{\alpha}{l\cdot c}\end{displaymath}

Dabei sind

Mischt man zwei Enantiomere zu gleichen Teilen so erhält man den Racemat, welcher optisch inaktiv ist. Man kann jedoch auch zu ungleichen Teilen mischen. In vielen Reaktionen entstehen leider keine reinen Enantiomere, sondern unsaubere Gemische. Deshalb werden für die Produkte die optische Reinheit angegeben:

\begin{displaymath}\mbox{optische Reinheit in }\%=\frac{[\alpha]_{gemessen}}{[\alpha]_{rein}}\cdot 100 = \mbox{Enantiomerenüberschuss (ee)}\end{displaymath}