Verhalten von Eliminierungen gegen Substitution und untereinander
Ob eine Substitution oder eine Eliminierung stattfindet hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sie hängt von der Basenstärke des Nukleophils ab. Sie hängt auch von der sterischen Hinderung des Substrates und des Nukleophils ab. Allgemein gilt jedoch, dass je stärker basisch das Nukleophil und je stärker sterisch gehindert das Nukleophil oder das Substrat ist, desto mehr tendiert die Reaktion in Richtung Eliminierung. Eine reine Eliminierung findet nur in den seltesten Fällen alleine statt. Meistens entstehen noch Substitutionsprodukte als Nebenprodukte.
Die folgenden Regeln erlauben abzuschätzen, wohin die Reaktion geht:
- Eliminierungen treten auf, wenn das Nukleophil eine starke Base darstellt. Hat das Nukleophil keine oder nur schwache basische Eigenschaften, so gibt es nur eine Substitution.
- Mit zunehmender sterischer Hinderung des Substrates, gibt es zunehmend Eliminierungsreaktionen.
- Eine Eliminierung E1 findet statt, wenn die Base verdünnt vorliegt.
- Eine Eliminierung E2 findet statt, wenn die Base stark ist und unverdünnt vorliegt. Man kann sich diese Eliminierung so vorstellen, dass die Base so aggressiv ist, dass bevor die Abgangsgruppe abgespalten wird, schon eine Eliminierung stattfindet.
- Ganz besonders sterisch gehinderte Nukleophile, wie beispielsweise die folgenden sterisch gehinderten Basen Kalium-tert-butoxid und Lithiumdiisopropylamid (LDA) bevorzugen Eliminierung nach E2.
Jedoch sogar diese Wirkung kann wieder in eine -Reaktion abgeschwächt werden, indem eine sehr gute Abgangsgruppe vorhanden ist.