Elektronegativität

Elektronegativät ist das Maß für die Fähigkeit eines Atoms Elektronen einer (Atom-) Bindung anzuziehen. Sie ist nur sehr unscharf definiert, da sie nur aus empirischen Daten berechnet wurde. Elektronegativitätswerte gelten nur zwischen zwei Atomen. Elektronegativitätswerte für einzelne Atome gibt es nicht. Da die Elektronegativiät eine Bezugsgröße ist, ist der Elektronegativitätswert von Fluor, dem Atom mit der stärksten Reduktionsfähigkeit, mit 4 festgelegt worden:

\begin{displaymath}\chi_{F}=4\end{displaymath}

Man kann den Elektronegativitätswert wie folgt abschätzen:

\begin{displaymath}EN=\frac{I+EA}{2}\end{displaymath}

\begin{displaymath}\frac{\chi_{X}}{\chi_{F}}=\frac{EN_{X}}{EN_{F}}\Leftrightarrow\chi_{X}=4\cdot\frac{EN_{X}}{EN_{F}}\end{displaymath}

EN ist hierbei der vorläufige Elektronegativitätswert, welcher noch bezüglich Fluor genormt wird. I ist die Ionisierungsenergie und EA die Elektronenaffinität.

Linus Pauling wählte folgende Berechnung der Elektronegativitätswerte anhand von Versuchen:

\begin{displaymath}96(\chi_{A}-\chi_{B})^{2}=E_{Diss}(AB)-\frac{E_{Diss}(A_{2})+E_{Diss}(B_{2})}{2}\end{displaymath}

Dabei kommt der Faktor 96 aus der Umrechnung von kJ/mol in eV. Man berechnet den Elektronegativitätswert, indem man die Dissoziationsenergie der einzelnen ,,Atome'' von der Dissoziationsenergie der Verbindung abzieht. Man sieht klar, daß ein Elektronegativitätswert $\chi$ benötigt wird, um den anderen zu bestimmen.